Ein detailliertes Bild des Magnetfelds der Milchstraße wurde aufgenommen

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Ein detailliertes Bild des Magnetfelds der Milchstraße wurde aufgenommen
Ein detailliertes Bild des Magnetfelds der Milchstraße wurde aufgenommen
Anonim

Unsere Galaxie hat ein eigenes Magnetfeld und es unterscheidet sich stark vom Erdmagnetfeld, da es viel schwächer ist. Das Studium des Magnetfelds unserer Galaxie wird dazu beitragen, mehr über Sternentstehung, kosmische Strahlung und viele andere astrophysikalische Prozesse zu erfahren. Eine Gruppe von Astronomen der Curtin University in Australien und CSIRO untersuchen das Magnetfeld der Milchstraße. Ihre gemeinsame Arbeit führte zu dem umfassendsten Katalog von Messungen des Magnetfelds der Milchstraße in 3D. Die Forschung wird in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.

Was sagt uns die Magnetfeldkarte der Milchstraße über unsere Galaxie?

Das Team arbeitete mit dem LOFAR oder Low-Frequency Array Radiointerferometer, das vom niederländischen Institut ASTRON entwickelt wurde. LOFAR arbeitet mit Funkfrequenzen unter 250 MHz und besteht aus vielen Antennen in Europa. Die Forscher haben den größten Katalog zur Magnetfeldstärke und -richtung von Pulsaren zusammengestellt. Im Rahmen ihrer Arbeit nutzten Astronomen Pulsare, um das Magnetfeld der Galaxie effizient in 3D zu untersuchen. Tatsache ist, dass Pulsare über die gesamte Milchstraße verteilt sind und das Zwischenmaterial in der Galaxie ihre Radiowellenemission beeinflusst.

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Das Magnetfeld der Milchstraße sieht so aus

Während die Radiowellen des Pulsars durch die Galaxie wandern, unterliegen sie aufgrund der Interferenz freier Elektronen einem als Dispersion bezeichneten Effekt. Das bedeutet, dass hochfrequente Radiowellen früher ankommen als niederfrequente. Dank der erhaltenen Daten konnten Astronomen die Differenz messen, die als "Maß der Varianz" oder DM bezeichnet wird. DM teilt den Forschern die Anzahl der freien Elektronen zwischen uns und dem Pulsar mit. Wenn der DM höher ist, bedeutet dies, dass entweder der Pulsar weiter entfernt ist oder das interstellare Medium dichter ist. Anschließend schätzten die Wissenschaftler die durchschnittliche Stärke des Magnetfelds der Milchstraße in Richtung jedes Pulsars im Katalog. Das Magnetfeld der Galaxie beeinflusst alle möglichen astrophysikalischen Prozesse. Es bildet den Weg, dem die kosmische Strahlung folgt. Wenn Astronomen daher eine entfernte Quelle kosmischer Strahlung untersuchen, wie beispielsweise einen aktiven galaktischen Kern, kann ihnen das Verständnis der Stärke des Magnetfelds helfen, das Untersuchungsobjekt zu verstehen. Auch das Magnetfeld der Galaxie spielt bei der Sternentstehung eine Rolle. Obwohl der Effekt nicht vollständig verstanden ist, kann die Stärke des Magnetfelds Molekülwolken beeinflussen.

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So sieht SKA aus der Sicht des Künstlers aus

Der Katalog basiert auf Beobachtungen von 137 Pulsaren auf der Nordhalbkugel. Derzeit kann die Arbeit jedoch nicht als abgeschlossen bezeichnet werden. Zukünftig wird es möglich sein, die Magnetfeldkarte der Milchstraße mit Hilfe des Square Kilometre Array (SKA), dem größten Radioteleskop der Erde, das sich derzeit in der Entwicklung befindet, zu ergänzen. SKA wird sowohl in Australien als auch in Südafrika ansässig sein. Mit SKA werden Forscher in der Lage sein, Bilder mit der höchsten Auflösung zu erhalten. Eines der langfristigen Ziele der Arbeit von SKA ist es, unser Verständnis der Galaxie zu revolutionieren, einschließlich der Erstellung einer detaillierten Karte der Struktur der Milchstraße und insbesondere ihres Magnetfelds.

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