Die ersten Pilze erschienen früher als gedacht

Die ersten Pilze erschienen früher als gedacht
Die ersten Pilze erschienen früher als gedacht
Anonim

Neue Arbeiten von Forschern aus Belgien, Deutschland und den USA zeigen, dass die ersten Pilze vor 715 bis 810 Millionen Jahren auf der Erde erschienen. Das ist etwa 300 Millionen Jahre früher als bisher angenommen. Der Artikel der Wissenschaftler wurde in der Zeitschrift Science Advances veröffentlicht.

Der Ursprung und die Entwicklung von Vertretern des Reiches der Pilze ist immer noch mysteriös und wenig verstanden. Bisher konnten Wissenschaftler nur 2% der Arten dieser Organismen identifizieren. Aufgrund ihrer Struktur ist es äußerst schwierig, die fossilen Vertreter dieses Reiches zu finden und von anderen Mikroorganismen zu unterscheiden. Bisher sind die ältesten bestätigten fossilen Pilze rund 460 Millionen Jahre alt.

Doch nun haben Forscher der Universität Brüssel, der Carnegie Institution und des Helmholtz-Zentrums Potsdam einen neuen fossilen Pilz entdeckt. Es stellte sich heraus, dass es sich nach seiner molekularen Zusammensetzung um das älteste jemals gefundene Exemplar handelte. Wissenschaftler haben die Überreste seines Myzels - Myzel - in Gesteinen entdeckt, die ungefähr 715 bis 810 Millionen Jahre alt sind. Diese uralten Gesteine wurden in der Demokratischen Republik Kongo gefunden und stammen aus einer Zeit, als das Leben auf der Erde noch in den Kinderschuhen steckte.

Diese Fossilien wurden in der Übergangszone zwischen Wasser und Land gefunden. Laut Wissenschaftlern bedeutet diese Tatsache, dass Pilze wichtige Partner der ersten Pflanzen waren, als diese vor 500 Millionen Jahren begannen, die Erdoberfläche zu besiedeln.

Frühere Pilzfossilien wurden nur anhand der Morphologie organischer Überreste aus Gesteinen identifiziert. Dabei verwendeten die Forscher aggressive Säuren und saure Salze. Diese Methode schädigt die Chemie organischer Fossilien und erlaubt nur eine morphologische Analyse, die falsch interpretiert werden kann, da einige morphologische Merkmale verschiedenen Zweigen lebender Organismen gemeinsam sind.

Die Autoren der neuen Arbeit verwendeten andere Analysemethoden: Spektroskopie mit Synchrotronstrahlung, Konfokal-, Fluoreszenz- und Elektronenmikroskopie. Mit diesen Methoden war es möglich, die Chemie organischer Rückstände in situ ohne chemische Behandlung zu untersuchen. Dadurch konnten die Forscher Spuren von Chitin finden, einer starken Verbindung, die in den Zellwänden von Pilzen vorkommt. Sie zeigten auch, dass es sich bei den Organismen um Eukaryoten handelte, was bedeutet, dass ihre Zellen einen Zellkern hatten.

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