Seltene organische Moleküle auf dem Mars werden eher vom Leben als von irgendetwas anderem gebildet

Seltene organische Moleküle auf dem Mars werden eher vom Leben als von irgendetwas anderem gebildet
Seltene organische Moleküle auf dem Mars werden eher vom Leben als von irgendetwas anderem gebildet
Anonim

Eine seltene organische Substanz kann ein Beweis für die Bewohnbarkeit des Roten Planeten sein. Würden solche Stoffe in terrestrischen Proben gefunden, würden sie definitiv als biogen gelten, sind sich die Forscher sicher.

Die Details sind in einem wissenschaftlichen Artikel von Jacob Heinz und Dirk Schulze-Makuch von der Technischen Universität Berlin in der Zeitschrift Astrobiology dargelegt.

Die Rede ist von Thiophen (C4H4S) und seinen Derivaten. Auf der Erde kommen diese Stoffe in Erdöl, Erdgas und einigen Pilzen vor. Sie kommen auch in Mikrofossilien und Stromatolithen vor.

Vor nicht allzu langer Zeit wurden diese Verbindungen auf dem Mars entdeckt. Ihre Herkunft bleibt jedoch unbekannt.

„Wenn wir Thiophene auf der Erde finden würden, würden wir sie für biogen halten. Aber beim Mars müsste der notwendige Nachweis natürlich etwas höher liegen“, sagt Schulze-Makuch.

Die Autoren haben mehrere Möglichkeiten zur Synthese dieser Substanzen in Betracht gezogen.

Man kann sich leicht vorstellen, dass sie von Marsbakterien in jenen fernen Zeiten produziert wurden, als der Rote Planet feuchter war als die moderne Erde. Dieses Szenario scheint dem Experten am natürlichsten zu sein.

Aber auch andere Optionen sind nicht auszuschließen. Diese Verbindungen könnten beispielsweise beim Fall von Meteoriten entstehen (für die abiogene Synthese von Thiophen sind Temperaturen über 120 Grad Celsius erforderlich).

"Wir haben mehrere biologische Wege für die [Synthese] von Thiophenen identifiziert, die wahrscheinlicher erscheinen als chemische. Aber wir brauchen noch [zusätzliche] Beweise", erklärt Schulze-Makuch.

Forscher setzen ihre Hoffnungen auf den Rover Rosalind Franklin, der 2020 im Rahmen der ExoMars-Mission zum Roten Planeten reisen soll. Seine Geräte verwenden schonendere Analysemethoden als Curiosity-Instrumente. Letztere zersetzen große organische Moleküle, und Chemiker restaurieren das Bild buchstäblich aus ihren Bruchstücken.

Darüber hinaus wird es die Ausrüstung des neuen Rovers ermöglichen, den Gehalt an verschiedenen Isotopen von Schwefel und Kohlenstoff in Thiophen zu bestimmen. Auf der Erde ist ein ungewöhnlich großer Anteil an leichten Isotopen ein klarer Beweis dafür, dass sich die Substanz in einem lebenden Organismus befunden hat.

Experten schließen jedoch nicht aus, dass ein solches Ergebnis nicht als endgültiger Beweis für die Existenz von Leben auf dem Roten Planeten anerkannt wird.

"Wie Carl Sagan sagte, erfordern außergewöhnliche Behauptungen außergewöhnliche Beweise", schließt Schulze-Makuch. …

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