Wissenschaftler aus Deutschland und China haben eine Methode entwickelt, um El Niño – Schwankungen in der Lage warmer und kalter Ströme im äquatorialen Pazifik – ein Jahr vor ihrem Auftreten vorherzusagen.
Während der Südlichen Oszillation, zu der die El Nino-Phase gehört, erwärmt sich das Oberflächenwasser des Ozeans und bewegt sich nach Osten. Passatwinde verlangsamen sich, das Ansteigen des tiefen Wassers - der Auftrieb hört fast auf. Bisher konnten Experten das Phänomen in sechs Monaten vorhersagen.
Nun haben Experten des Potsdam-Instituts zur Erforschung des Klimawandels und der Universität Gießen gemeinsam mit Kollegen der Beijing Normal University eine Methode vorgeschlagen, die auf der Theorie der rechnerischen Komplexität basiert. Der Ostpazifik wurde in quadratische Sektoren unterteilt.
Die Temperatur jedes Sektors wird sowohl mit benachbarten als auch mit entfernteren verglichen, wodurch der Grad der Unordnung im System beurteilt werden kann.
Durch den Vergleich dieses Grades konnten die Forscher ein Muster erkennen: Dem Auftreten des El Niño ein Jahr später gehen Jahre mit einem hohen Grad an Störung voraus. Durch die Analyse von Daten zu Temperaturänderungen von 1984 bis 2018 konnten sie neun von zehn Phasen der Südschwingung vorhersagen. Außerdem zeigte sich, dass ein höherer Grad an Unordnung einer stärkeren Schwingung entsprach.